Akne Inversa

“Akne inversa oder auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine schwere chronische Hauterkrankung, die 1-4% der Bevölkerung betrifft. Befallen sind besonders Hautfalten wie Achselhöhle, Leisten und auch um den After. Es kommt zu furunkelartigen Entzündungen, die schmerzhaft sind und schliesslich einschmelzen und vernarben. Obwohl Akne inversa eine unheilbare Hauterkrankung ist, kann man mit verschiedenen Therapien die Symptome unter Kontrolle bringen. Neben der klassischen Akne inversa Therapie bieten wir Ihnen sehr hilfreiche Begleittherapien an.”

Dr. med. (I) Ikonija Koceva, Ärztin
Dr. med. (I) Ikonija Koceva, Ärztin
Symptome

Akne Inversa Symptome

Die Symptome der Akne Inversa können in der Pubertät oder sogar später auftreten, wobei am häufigsten Frauen und Männer zwischen 20 und 30 Jahren von dieser Hautkrankheit betroffen sind. Die Entzündung breitet sich in der Haut, den Talg- und den Schweißdrüsen aus und führt zu eitrigen, schmerzhaften Abszessen und Fistelbildungen. Häufig hinterlassen diese Infektionen Narben auf der Haut, besonders in den sogenannten Intertrigines, den Hautfalten wie Achseln, Leisten und auch um den After.

Die Diagnose Akne Inversa, auch bekannt als Hidradenitis Suppurativa oder Morbus Verneuil, basiert auf der Einteilung in drei Schweregrade:

Hurley Grad I

  • Einzelne oder viele schmerzhafte Abszesse ohne Narbenbildung.

Hurley Grad II

  • Wiederholte schmerzhafte Abszesse mit Strangbildung und Vernarbungen.

Hurley Grad III

  • Plattenartige Vernarbungen, viele Abszesse und Stränge, schmerzhafte Bewegungseinschränkung.
Ursachen

Akne Inversa Ursachen

Die genaue Ursache der Akne Inversa ist nicht bekannt, aber es gibt einige Faktoren, die zur Entwicklung der Krankheit beitragen können.

Oft lassen sich follikuläre Hyperkeratosen feststellen, das heißt eine zu starke Verhornung der Haarscheidenzellen. Dies führt dazu, dass das Haar in der Haut einwächst und sich in dem verschlossenen Hohlraum Bakterien ansammeln, die zur Zerstörung des Haarfollikels führen. In der Folge entzünden sich die Schweißdrüsen.

Die Krankheit tritt familiär gehäuft auf, das heißt, sie hat eine erbliche Komponente. Etwa 90% der Erkrankten sind Raucher und die meisten Patienten sind übergewichtig und schwitzen stark.

Enganliegende Kleidung verschlechtert die Situation und auch regelmässige Rasur der Achsel- und Intimbehaarung werden als Ursache genannt.

Behandlung

Akne Inversa Behandlung

Die Behandlung von Akne inversa umfasst klassische Therapieverfahren sowie zusätzliche Behandlungsmethoden, die wir in unserer Klinik anbieten:

Klassische Behandlungen

Für die Therapie der Akne Inversa werden neben desinfizierenden Waschpräparaten und Cremes, kurzfristigen Antibiotikagaben und ggf. langfristigen Biologicals auch operative Verfahren eingesetzt. Bei diesen können einzelne Knoten und Fistelgänge exzidiert werden, oder bei schweren Formen der Krankheit kann eine großflächige operative Entfernung der erkrankten Areale notwendig werden. Für die Eröffnung von Fistelgängen setzen wir ablative Laser ein.

Laser- und Lichtbehandlungen

  • In den frühen Phasen der Erkrankung spielt die gründliche Laserepilation im Krankheitsareal eine wichtige Rolle. Konsequent werden die Haare im befallenen Areal entfernt und somit Rasuren vermieden, die zu bakteriellen Infektionen oder eingewachsenen Haaren führen könnten.
  • Mit Kleresca können insbesondere Entzündungen gelindert und Vernarbungsprozesse gelindert werden.

Injektionen

Der Wirkstoff Botulinumtoxin wird ebenfalls zur Behandlung von Hidradenitis Suppurativa eingesetzt. Er blockiert gezielt die zu den Schweißdrüsen geleiteten Nervenimpulse. Nach der Anwendung von Botulinumtoxin kann das Schwitzen lokal für bis zu 6 Monate “ausgestellt” werden. Dies hilft, die befallenen Areale trocken zu legen, wodurch es zu weniger Entzündungen kommt.

In unserer Klinik legen wir großen Wert auf eine umfassende Beratung und unterstützen Sie mit professionellen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit Hidradenitis Suppurativa abgestimmt sind. Durch die Kombination von klassischen und innovativen Behandlungsmethoden streben wir an, den Verlauf dieser chronischen Hautkrankheit positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Häufig gestellte Fragen

Akne Inversa Häufig gestellte Fragen

Welche Behandlungen sind bei Akne inversa am wirksamste und wie kann ich die richtige Behandlung für meinen Hauttyp und -zustand auswählen?

Akne inversa ist eine schwere chronische entzündliche Erkrankung und Sie gehören in die Hände eines Spezialisten. Nicht Sie sollten Ihre Behandlung auswählen, sondern Sie brauchen die Beratung von erfahrenen Fachärzten. Im Hautwerk kombinieren wir verschiedene Behandlungsansätze mit dem Ziel der bestmöglichen Krankheitskontrolle.

Wie kann eine professionelle Akne inversa-Behandlung das Erscheinungsbild meiner Haut verbessern?

Es hängt davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung sie den Arzt aufsuchen. Ist es bereits zu Vernarbungen und Fistelgängen gekommen, wird man nicht auf operative Massnahmen verzichten können. Gehen wir von dem besten Fall aus und Sie kommen rechtzeitig, so sollten mit allen Massnahmen die Entzündungen gestoppt werden. Hierzu gehören aus unserer Sicht die Laserhaarentfernung im betroffenen Areal, denn bei der Akne inversa ist es das Haar-Organ, das sich entzündet. Wenn die Haare entfernt sind, können keine Haare mehr einwachsen und es braucht keine reizenden Rasuren mehr. Übermässiges Schwitzen kann durch entsprechende Atmungsaktive Kleidung, Gewichtsreduktion aber auch durch Injektionen mit Botulinumtoxin (bekannt als Botox) vermindert werden. Je nach Ausmass der Entzündung sollten auch entsprechende Medikamente eingesetzt werden, teils lokal, teils in Tablettenform oder Injektion.

Was kann ich während einer Behandlung von Akne inversa erwarten?

Das Ziel der Behandlung ist die Kontrolle der Entzündung und die Abheilung der entzündeten Knoten. Wenn dies erreicht ist, können auch Vernarbungen durch Laserabtragungen oder fraktionierte Laser verbessert werden.

Wie lange dauert die Erholungszeit bei einer Akne inversa Behandlung und wie lange dauert es, bis ich Ergebnisse sehe?

Wenn das Krankheitsbild stark fortgeschritten ist, müssen grossflächige operative Entfernungen stattfinden. Diese brauchen Monate für die Abheilung. Sind Sie noch im Anfangsstadion können Sie zum Beispiel bereits nach einer Laserepilation Verbesserungen bemerken.

Welche Art von Nachsorge ist nach einer Akne inversa-Behandlung erforderlich?

Das hängt vollständig von der Art der Behandlung ab. Nach Laserepilation braucht es keine Nachbehandlung, nach operativen Eingriffen eine tägliche Wundversorgung.

Kann Akne inversa vorgebeugt werden, und welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um mein Risiko für die Entstehung der Krankheit zu verringern?

Um der Hidradenitis suppurative im Alltag entgegenzuwirken, helfen einfache Methoden wie das Tragen weiter und atmungsaktiver Kleidung, regelmässiges und desinfizierendes Waschen der befallenen Areale und die Vermeidung von Deo-Roller oder Deo-Stifte (stattdessen Lösungen oder Sprays benutzen). Zudem sollte man mit dem Rauchen aufhören, den Intimbereich und die Axillen nicht rasieren und die Achseln immer gut abtrocken.
Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen

Publikationen
Hidradenitis suppurativa: Adjuvante Therapie mit Laser und Botulinumtoxin A.
Nienstedt, R./Karwath, M./Navarini, A./Rümmelein, B. / Leading Opinions Dermatologie & Plastische Chirurgie 2021; 3: 6-8
Publikationen
Fluorescent light energy: A new therapeutic approach to effectively treating acne conglobata and hidradenitis suppurativa.
Koceva, I./Rümmelein, B./Gerber, P.A./Edge, D./Engelbrecht Nielsen, M.C. / Wiley Online Library, August 2019

Weiterführende Informationen

Publikationen
Hidradenitis suppurativa: Adjuvante Therapie mit Laser und Botulinumtoxin A.
Nienstedt, R./Karwath, M./Navarini, A./Rümmelein, B. / Leading Opinions Dermatologie & Plastische Chirurgie 2021; 3: 6-8
Publikationen
Fluorescent light energy: A new therapeutic approach to effectively treating acne conglobata and hidradenitis suppurativa.
Koceva, I./Rümmelein, B./Gerber, P.A./Edge, D./Engelbrecht Nielsen, M.C. / Wiley Online Library, August 2019