Vitiligo

“Vitiligo, auch Weissfleckenkrankheit genannt, beschreibt den erworbenen und bleibenden Verlust der natürlichen Hautfarbe, was sich in landkartenartig begrenzten, weissen Flecken äussert. Die Krankheit ist grundsätzlich nicht gefährlich, kann aber für die Betroffenen auf Grund der äusserlichen Erscheinung eine psychische Belastung darstellen. Da es einige begleitende Erkrankungen gibt, führen wir zu Beginn immer eine Blutuntersuchung durch. Besonders im Gesicht- und Halsbereich kann eine spezielle Lichttherapie eine Rückfärbung der Haut erreichen. Rückfälle sind leider möglich.”

Dr. med. C. Bettina Rümmelein, Fachärztin Dermatologie & Venerologie
Dr. med. C. Bettina Rümmelein, Fachärztin Dermatologie & Venerologie
Symptome

Vitiligo Symptome

Eine Erkrankung zeigt sich durch das Auftreten von weissen Flecken, die weder jucken noch schuppen. Charakteristisch für die Krankheit ist, dass die an die klar begrenzten Flecken angrenzende Haut oft stärker gebräunt ist als der Rest des Körpers. Die Ausbreitung der Flecken kann von Mensch zu Mensch stark variieren. Während in manchen Fällen lediglich einzelne kleine Flecken auftreten, können bei anderen ganze Körperpartien vom Pigmentverlust betroffen sein. Häufig beginnt die Fleckenbildung an sonnenexponierten Stellen wie dem Gesicht oder den Händen, sie können allerdings auch im Genitalbereich oder in den Achselfalten auftreten. Wenn die Kopfhaut betroffen ist, was zur Weissverfärbung der Kopfhaare, Augenbrauen oder Wimpern führt, spricht man von einer Poliosis.

Die Symptome der Vitiligo können bereits im Säuglingsalter einsetzen, beginnen jedoch bei der Hälfte aller Betroffenen um das 20. Lebensjahr herum. Bei rund einem Drittel der Betroffenen liegt eine erbliche Vorbelastung vor. Es wird zwischen drei Typen von Vitiligo unterschieden:

  • Die segmentale Vitiligo beginnt meist schon im Kindesalter und entwickelt sich rasch weiter. Sie zeichnet sich durch ihre weissen, symmetrischen Flecken aus und wird nur in den wenigsten Fällen von einer Autoimmunerkrankung begleitet. Meist sind mehrere Hautsegmente vom Pigmentverlust betroffen. Die segmentale Vitiligo macht etwa 5% aller Vitiligo Erkrankungen aus.
  • Die fokale Vitiligo tritt meistens erst später auf, kann sich jedoch bereits im Kindesalter abzeichnen. Sie entwickelt sich schrittweise weiter und zeichnet sich durch einseitig unsymmetrisch verteilte weisse Flecken aus, welche meist nur ein Hautsegment betreffen. Diese Form macht ca. 15% aller Vitiligofälle aus.
  • Die restlichen 80% der Betroffenen weisen eine generalisierte Vitiligo auf. Diese zeichnet sich durch einen raschen Krankheitsverlauf aus und wird häufig von Autoimmunerkrankungen begleitet, beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen.

Da die Vitiligo keine anderen Symptome ausser den weissen Flecken aufweist, ist diese an sich gesundheitlich unbedenklich. Die fehlenden Pigmente sorgen jedoch für einen geringen Schutz vor UV-Strahlen, was zu einem erhöhten Risiko von Sonnenbränden und Hautkrebs führt. Deshalb sollten betroffene Hautareale immer mit reichlich Sonnencreme geschützt werden.

Ursachen

Vitiligo Ursachen

Die Ursache von Vitiligo ist wissenschaftlich weitestgehend unbekannt. Es wurde jedoch beobachtet, dass sie oft in Zusammenhang mit einer Hörstörung oder verschiedenen Autoimmunerkrankungen auftreten kann. Dies lässt auf eine Störung des Immunsystems schliessen, welche eine Zerstörung der körpereigenen Pigmentzellen nahelegen könnte. Ein weiterer Erklärungsansatz ist, dass das Fehlen des Enzyms Katalase zum Ableben der Pigmentzellen führen kann, was auch die familiären Häufungen erklären würde.

Sicher ist, dass bei Vitiligo immunologische Faktoren eine Rolle spielen. Daher steht zu Beginn einer Therapie eine Blutuntersuchung an, die nach möglichen begleitenden Autoimmunkrankheiten sucht.

Behandlung

Vitiligo Behandlung

Lichtbehandlungen

  • Bis jetzt gilt die Ganzkörperlichttherapie mit Schmalband UVB als die effektivste und am besten untersuchte Therapie.
  • Bei der lokalisierten Lichttherapie werden mit einer Licht-Wellenlänge von 308 nm selektiv einzelne Vitiligoareale behandelt, um dabei die restliche, gesunde Haut zu schonen. In unserer Praxis bieten wir ausschliesslich die Excimer Lampe an. Zu Beginn wird zunächst zweimal pro Woche belichtet, dann einmal pro Woche bis zum Eintreten des Therapieerfolges. Die Behandlung dauert pro Areal nur wenige Sekunden. Zusätzlich verbessert die Lokaltherapie mit Tacrolimus Salbe (Protopic®) die Erfolgschancen.

Wir behandeln anfangs zweimal pro Woche, anschliessend einmal pro Woche. Die Behandlung kann durch die Anwendung von Tacrolimus-Salbe zweimal täglich unterstützt werden. Gemäss der Literatur und aus eigenen Erfahrungen kann die Erfolgsquote besonders im Gesichts- und Halsbereich mit 80% Repigmentierungsrate beziffert werden.

Häufig gestellte Fragen

Vitiligo Häufig gestellte Fragen

Kann ich Vitiligo vorbeugen?

Vitiligo können Sie nicht vorbeugen, vor allem weil die genauen Ursachen bislang nicht bekannt sind. Wenn Sie bereits an Vitiligo leiden, sollten Sie sich umgehend bei einem Hautarzt vorstellen, um einer Verschlechterung der Vitiligo vorzubeugen.

Wie wirksam ist die Vitiligo-Behandlung?

Die in unserer Klinik durchgeführte Lichttherapie ist die effektivste und am besten untersuchte Vitiligo-Therapie. Gemäss der Literatur und aus eigenen Erfahrungen kann die Erfolgsquote besonders im Gesichts- und Halsbereich mit 80% Repigmentierungsrate beziffert werden.

Wie lange dauert es, bis die Ergebnisse von Vitiligo-Behandlungen sichtbar werden, und sind sie dauerhaft?

Es dauert mehrere Wochen bis die Ergebnisse von Vitiligo- Behandlungen sichtbar werden. Im Verlauf kann jedoch das Vitiligo wieder an den behandelnden Arealen vorkommen, so dass eine regelmässige Kontrolle zum Festlegen eines Plans zur Vorbeugung eines Rezidivs wichtig ist.