Wer darf lasern?
Das NISSG oder auch Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall, sowie die dazugehörigen Verordnungen, traten am 1.6.2019 in Kraft. Eine Reihe von Laserbehandlungen dürfen nur noch durch Ärzte oder unter ärztlicher Aufsicht (Arzt anwesend in der Praxis) durchgeführt werden. Hierzu zählen alle abtragenden Behandlungen wie die Entfernung von Alterswarzen, Viruswarzen und Fibromen, die Laserbehandlung von Pigmentflecken und Melasma, die Behandlungen von Krampfadern und Besenreisern und viele mehr.
Die Entfernung von Permanent Make-up und Tätowierungen mit Blitzlampen wurde gänzlich verboten. Ebenso verboten wurde die Entfernung von Muttermalen mit dem Laser, da diese Methode nicht geeignet ist und die Entfernung nur chirurgisch erfolgen sollte.
Auch hoch fokussierter Ultraschall, langgepulste Nd:YAG Laser, die photodynamische Therapie und die Laserlipolyse dürfen nur noch von Ärzten durch geführt werden.
Besonders wichtig sind ebenfalls alle Behandlungen in Augennähe. Auch hier dürfen Behandlungen ausschliesslich von Ärzten durchgeführt werden.
Für die Laserepilation und die Tattooentfernung zum Beispiel kann später auch von Nicht-Ärzten ein Sachkundeausweis erworben werden. Aktuell gilt aber noch die alte Medizinprodukteverordnung und die besagt, dass alle Klasse IV Laser nur von Ärzten oder unter ärztlicher Aufsicht bedient werden dürfen. Dies ist in den allermeisten Laserstudios nicht der Fall. Hier werden bereits bei Zuwiderhandlung erhebliche Bussen erteilt.
Die gesamte Regelung wurde notwendig, weil die Zahl der Lasernebenwirkungen in der Schweiz beträchtlich ist. Wir sehen in unserer Praxis im Schnitt drei pro Woche durch Laserbehandlungen geschädigte Patienten. Dies ist sehr schade, denn es handelt sich bei der Lasermedizin um eine hochtechnische Medizin mit grossem Potential. Durch die Lasermedizin ist es erst möglich geworden, Tätowierungen narbenlos zu entfernen, Blutschwämme aus dem Gesicht «zu zaubern», Besenreiser ohne Spritzen zu reduzieren und Narben zu glätten. Jede Technik braucht eine solide Ausbildung. Sie können auch keinen Ferrari ohne Führerschein fahren.